Meridiane

Was sind Meridiane?

In der Vorstellung eines TCM-Arztes sind alle Gewebe des Körpers von einem Netzwerk aus Leitbahnen durchzogen. Diese Leitbahnen werden „Jing Luo“ genannt und im Westen mit dem Begriff „Meridiane“ übersetzt. In der folgenden Abbildung sind die oberflächlichen Verläufe der Meridiane erkennbar. 

Animiertes GIF Chinesische Meridiane

Für einen TCM-Arzt fließen in diesem Netzwerk das Qi und das Blut-Xue in ausreichender Menge, in einer bestimmten Richtung und in einem bestimmten Rhythmus (siehe Organuhr), um alle Gewebe zu versorgen und deren biologische Funktionen zu ermöglichen. Außerdem wird die Körpertemperatur reguliert, denn das Qi kann den Körper wärmen und das Blut-Xue den Körper kühlen.

Gesundheit und Krankheit

Wenn ein Mensch gesund ist, geht der TCM-Arzt davon aus, dass Qi und Blut-Xue in ausreichender Menge vorhanden sind und frei und ungehindert durch die Meridiane fließen.

Wenn sich ein Patient müde und matt fühlt, bewertet der TCM-Arzt dies als einen Mangel an Qi und Blut-Xue. Er wird dann therapeutische Maßnahmen ergreifen, die das Qi und Blut-Xue auffüllen, sprich: die Müdigkeit und Mattigkeit des Patienten lindern. Außerdem wird er dem Betroffenen Empfehlungen geben, wie er selbst durch eine geeignete Lebensweise sein Qi und Blut-Xue stärken kann.

Schmerzen aus Sicht der TCM

Schmerzen werden vom TCM-Arzt als eine Stauung von Qi und Blut-Xue aufgrund äußerer und/oder innerer Belastungen interpretiert. Seine bevorzugten Therapiemethoden, um die Stauung aufzulösen und Qi und Blut-Xue wieder zum Fließen zu bringen, sind die Akupunktur und die Tuina-Therapie. Allerdings wird er auch Lebensstilempfehlungen geben, um die zugrundeliegenden Belastungen zu beseitigen.

Akupunkturpunkte

In ihren oberflächlichen Verläufen versorgen die Meridiane Haut, Muskeln und Gelenke und „tragen“ so genannte Akupunkturpunkte (siehe Abbildung weiter oben). Dies sind bevorzugte Körperstellen, an denen der TCM-Arzt mit Nadeln oder anderen Reizsetzungen behandelt, um das freie Fließen des Qi und des Blut-Xue zu fördern bzw. wiederherzustellen. 

Bild Professor Dr. Erich Wühr

Professor Dr. Erich Wühr

Honorarprofessor für Gesundheitsförderung und Prävention an der
TH Deggendorf

Mitbegründer und wissenschaftlicher Beirat der TCM-Klinik Bad Kötzting

Website "Qigong"

Info-Webseite

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