Yin und Yang

Was bedeutet Yin und Yang?

Vieles in unserer Welt hat ein Gegenstück. Doch beide Seiten schließen sich nicht aus, vielmehr braucht die eine die jeweils andere. Denn ohne die Nacht könnte es keinen Tag geben, ohne Innen kein Außen, ohne Oben kein Unten, ohne Kälte keine Hitze, ohne Leere keine Fülle. Die Gegensätze gehören untrennbar zusammen, bilden ein Ganzes, wie die zwei Seiten einer Münze.

In der chinesischen Philosophie des Taoismus werden solche Gegensätze als Yin und Yang bezeichnet. Yin ist dabei das passive, statische, kalte, dunkle Prinzip, Yang das aktive, dynamische, warme, helle Prinzip.

Die Beziehung von Yin und Yang

Alle möglichen Gegensatz-Paare lassen sich unter die beiden Begriffe Yin und Yang einordnen. Was aber bei uns im Westen oft falsch verstanden wird: Yin oder Yang ist ein Phänomen nur in Beziehung zu einem anderen Phänomen. Sie dürfen nicht fragen: „Ist Wasser Yin oder Yang?“ Sie müssen fragen: „Was ist Wasser in Bezug zu Eis?“ Richtige Antwort: „Yang.“ Und: „Was ist Wasser in Bezug zu Dampf?“ Richtige Antwort: „Yin.“

Dynamisches Gleichgewicht von Yin und Yang

Yin und Yang verhalten sich dynamisch zueinander. Sie gehen rhythmisch ineinander über und stehen zueinander in einem ausgewogenen Gleichgewicht. Zum Beispiel geht der Tag dynamisch in die Nacht über und umgekehrt. Ebenso verhalten sich die Jahreszeiten zueinander usw.

Yin und Yang in der TCM

In der TCM wird diese Vorstellung von Yin und Yang auf uns Menschen angewendet: Wenn wir gesund sind, ist dies ein Zeichen für den TCM-Arzt, dass unsere Yin- und Yang-Aspekte aufgrund einer gesundheitsförderlichen Lebensweise dynamisch und rhythmisch ineinander übergehen und ausgewogen sind.

Wenn wir krank sind, geht der TCM-Arzt davon aus, dass durch äußere Belastungen und/oder innere Störungen das dynamische Gleichgewicht von Yin und Yang verschoben ist. Aufgrund unserer Symptome und Befunde erkennt der TCM-Arzt, welches Ungleichgewicht besteht.

Liegt ein Übergewicht des Yang vor, zeigen wir Symptome und Befunde der Hitze (zum Beispiel übermäßiges Schwitzen oder eine gerötete Zunge). Der TCM-Arzt wird Maßnahmen ergreifen und uns Empfehlungen geben, um die Hitze ausleiten. Aus den Überlieferungen der TCM weiß er genau, was zu tun und was zu empfehlen ist.

Liegt ein Mangel des Yang vor, überwiegt relativ dazu das Yin, und wir zeigen Symptome von Kälte (zum Beispiel Frösteln oder eine blasse Zunge). Der TCM-Arzt wird Maßnahmen ergreifen und uns Empfehlungen geben, um das Yang stärken. Und wieder: Aus den Überlieferungen der TCM weiß er genau, was zu tun und was zu empfehlen ist.

Und genauso erkennt der TCM-Arzt anhand der Symptome und Befunde, ob ein Übergewicht oder ein Mangel an Yin vorliegen. Nun gilt es, das Übergewicht des Yin zu verringern bzw. den Mangel an Yin zu beheben. Auch hier weiß er aus den Überlieferungen der TCM, was zu tun und was zu empfehlen ist.

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Bild Professor Dr. Erich Wühr

Professor Dr. Erich Wühr

Honorarprofessor für Gesundheitsförderung und Prävention an der
TH Deggendorf

Mitbegründer und wissenschaftlicher Beirat der TCM-Klinik Bad Kötzting

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Webseite "Yang Sheng - Gesund leben mit Chinesischer Medizin"

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Yang Sheng – Gesund leben mit Chinesischer Medizin